Eigentlich war der 21. Mai 1976 kein wirklich außergewöhnlicher Tag. In Marokko wurde der spätere Langstreckenläufer Abderrahim Goumri geboren, in England Stuart Bingham, der einmal als Snookerspieler eine gewisse Bekanntheit erlangen sollte. Das Wetter in Deutschland war mit durchschnittlich 13,4 Grad ziemlich durchschnittlich für diese Jahreszeit, im Bundesgesetzblatt wurde das Gesetz über die Pockenschutzimpfung veröffentlicht und in den Charts belegte ABBA mit "Fernando" den Spitzenplatz.
Für die deutsche Musikszene aber war dieser 21. Mai 1976 ein Tag, der für die nächsten vier Jahrzehnte von Bedeutung sein sollte: Zum ersten Mal stand die in Osnabrück gegründete Blues Company auf der Bühne - schon damals mit Todor "Tosho" Todorovic als Leadgitarrist und Sänger. Es war die Geburtsstunde der erfolgreichsten und langlebigsten deutschen Bluesband, die 40 Jahre später und allen kurzlebigen Trends zum Trotz noch immer und weit über Deutschlands und Europas Grenzen hinaus ihre unverwechselbaren musikalischen Duftmarken setzt. Erst in den letzten Jahren gewann die Blues Company durch regelmäßige Auftritte viele Fans im riesigen Russland von St. Petersburg bis Krasnojarsk hinzu, 2015 führten sie weitere Tourneen auf den Balkan und nach Israel.
In diesen 40 Jahren hat die Blues Company (BC) nahezu 4000 Auftritte in 14 Ländern absolviert und mehr als 20 Alben veröffentlicht – das erste davon, eine Live-LP, im Jahr 1980. Doch noch viel beeindruckender als diese nackten Zahlen ist die Art und Weise, wie Todorovic, denn alle Welt nur "Tosho" nennt, den Blues mit seinen Mannen auf der Bühne zelebriert. Tosho lässt die Gitarre bei seinen perlend-eleganten Läufen fliegen, seine unverwechselbare Stimme gibt den Songs ihren markanten Ausdruck.